Katharina die Große, geb. Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst, wurde am 2. Mai 1729 in Stettin, Preussen geboren. Im August 1745 wird sie die Frau des russischen Thronfolgers, des Grossfürsten Peter. Sophie bekommt einen Archimandriten (orthodoxer Mönchspriester) zum Lehrer. Er soll das im lutherischen Glauben erzogene Mädchen der Ostkirche zuführen. Ihr wird ziemlich schnell klar, dass sie konvertieren muss, will sie der Kaiserin gefallen. Denn das Luthertum war etwas Deutsches und die Russen hassten dies. Sie lernte schnell russisch und liebte ihre neue Sprache. Peter berührte seine jedoch Gattin nicht. Die aus ihrer Ehe stammenden 2 Kinder, ein Sohn, Paul und eine Tochter, die noch in ihrer Kindheit starb, wurden von ihren Liebhabern Sergej Saltykow und Stanislaus Poniatowski gezeugt. Peter weiß dies und erkennt die Kinder als seine Nachkommen an.
Katharina II. und ihr Weg auf den Thron
Der russische Hof war geprägt von Ränkespielen und Bemühungen des Adels, seinen eigenen Einfluss zu sichern und der Petersburger Zentralmacht entgegenzuwirken. In diesem Dschungel der Machtkämpfe kann sich Katharina durchsetzen und mit Hilfe befreundeter Offiziere ihren Ehemann Peter ( der zwischenzeitlich Kaiser Peter der III. geworden war) zur Abdankung zwingen, um selbst Zarin zu werden (1762). Kurze Zeit darauf wird Peter III. ermordet. Katharinas Rolle hierbei ist ziemlich eindeutig, hat sie doch von dem Komplott gewusst.
Katharina modernisiert Russland
Unter ihr als Oberhaupt erfährt Russland das goldene Zeitalter des Adels. Sie führt die Politik ihres Mannes weiter, nur nicht mit dessen harten Methoden. Katharina II. war der Überzeugung, dass Autokratie die einzig mögliche Regierungsform sei. Sie gründet viele Schulen und Universitäten und fördert die Wissenschaft und die Künste, für die sie sich selbst begeisterte. Katharina II. war der Meinung, dass es dem Volk an Aufklärung fehlte. Um dem entgegen zu wirken, stiftete sie zahlreiche Schulen.
Sie befasst sich gerne mit Philosophie. Besonders angetan hatten es ihr die französischen Philosophen Voltaire, Montesquieu und Diderot, mit denen sie auch ständigen Briefkontakt pflegte.
Die Sprache Französisch kam unter den Gelehrten und dem Adel in Mode. Katharina die Große, die selbst von Frankreich begeistert war, erhob sogar Französisch zur Hofsprache. Der Herrscherin wurden zahlreiche Liebhaber nachgesagt, die sie bei der Regierung unterstützten. Nach ihrem Tod stellten zahlreiche Pamphlete und Karikaturen sie als Sexmonster dar, das sich kompanieweise von Männern befriedigen ließ. Motiviert wurden diese Geschichten zum einen durch schwüle Träume von der Favoritenkultur am Hof der Zarin, zum anderen durch politische Publizisten im Zuge der Französischen Revolution. Die Autokratin sollte damit bloßgestellt werden. Zarin Katharina II., genannt die Große, war die erste und bislang einzige Herrscherin, der der Beiname „die Große“ verließen wurde. Am 17. November 1796 starb sie und bestimmte ihren einzigen Sohn Paul als ihren Thronerben.
Bis zum nächsten Mittwoch
Eure Antonia xx
Fotoquelle: Wikipedia