Madonna wurde als Madonna Louise Veronica Ciccone am 16. August 1958 in Bay City, Michigan geboren. Sie ist das dritte von sechs Kindern des italienischstämmigen Automechanikers Ciccone und seiner ersten Frau Madonna. Ihre Eltern bekamen nach der Heirat am 1. Juli 1955 insgesamt sechs Kinder. Als Madonna fünf Jahre alt war, starb ihre Mutter 1963 an Brustkrebs. Als ihr Vater ihr Kindermädchen heiratete, war das für Madonna nicht nur wie ein Verrat an ihrer Mutter, sondern für Sie ging auch der Vater verloren. Madonn wurde streng katholisch erzogen. Daher begründet sich auch ihre lebenslange Rebellion gegen alle anerzogenen katholischen Glaubensgewissheiten. In der Schule ist sie hervorragend; nach ihrem Abschluss geht sie nach New York, um Tänzerin zu werden.
Madonna ist ein selbsterschaffenes Lebenswerk
Sängerin, Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Produzentin und Designerin – Madonna scheut vor nichts zurück. Mit ihren heute 61 Jahren ist Madonna sechsfache Mutter. Davon sind zwei leibliche Kinder aus zwei geschiedenen Ehen entstanden. Am 14. Oktober 1996 wurde ihre Tochter Lourdes Maria Ciccone Leon in Los Angeles geboren. Sie stammt aus der Beziehung mit Madonnas kubanischen Fitness-Trainer Carlos Leon. Von 2000 bis 2008 war sie mit dem britischen Regisseur Guy Ritchie verheiratet. Aus dieser Ehe stammt ihr zweites leibliches Kind Rocco John Ciccone Ritchie, der am 11. August 2000 zur Welt kam. Am September 2003 erschien Madonnas erstes Kinderbuch „Die Englischen Rosen“. Die New York Times und Barnes & Noble notierten das Buch als Nummer Eins Bestseller. Und auch die vier folgenden Kinderbücher waren so erfolgreich, dass Madonna Fortsetzungen und ein umfangreiches Merchandising für „Die englischen Rosen“ produzieren ließ. „Billie Bargeld“, das letzte der Kinderbuchserie, wurde 2005 in 37 Sprachen übersetzt und in 110 Ländern veröffentlicht. Die Kinderbuchserie wurde auch als Hörbuch-CD umgesetzt. Sie wurde von Madonna selber gelesen. Die Autorin spendete ihre gesamten Gewinne aus dem Projekt an nahestehende Kinderhilfsorganisationen.
Madonna – Queen of Pop
Sie ist die kommerziell erfolgreichste Sängerin der Welt und auf Platz 4 der erfolgreichsten Interpreten aller Zeiten. Das Guinness-Buch der Rekorde kürte sie im Laufe ihrer Karriere mehrfach zur erfolgreichsten Musikerin der Welt sowie zur Sängerin mit den meisten verkauften Tonträgern aller Zeiten. In der Geschichte der amerikanischen Billboard-Charts ist sie der erfolgreichste Solo-Künstler aller Zeiten und rangiert hinter den Beatles auf Platz 2. Der US-amerikanische Fernsehsender VH1 kürte sie 2012 zur Greatest Woman in Music, auch steht sie im Billboard-Ranking der erfolgreichsten weiblichen Künstlerinnen aller Zeiten auf Platz 1. Aufgrund ihrer Erfolge und ihres Einflusses auf andere Künstler gilt Madonna auch als einflussreichste Sängerin aller Zeiten. Zudem gilt sie als erste Frau im Musikbusiness, die jeden Schritt ihrer Karriere kontrollierte und stets volle Verantwortung für ihr Image in der Öffentlichkeit trug. Gemeinsam mit Michael Jackson und Prince gehört Madonna zu den drei wichtigsten Vertretern der modernen Popmusik. Angesichts ihres großen kulturellen Einflusses gehört Madonna laut Time-Magazine zu den 25 mächtigsten Frauen des vergangenen Jahrhunderts. Neben sieben Grammys erhielt sie auch zwei Golden Globes. Sie ist mit einem geschätzten Vermögen von über 1 Milliarde US-Dollar die reichste Person im Musikgeschäft. In Laufe ihrer Karriere warb sie immer um Akzeptanz für homosexuelle Paare.
Madonna schuf als Frau eine neue Ära im Musikbusiness
Im Juli 1983 erschien Madonnas Debütalbum „Madonna“, das ihr damaliger Freund und DJ Jellybean Benitez mit produzierte. Mit der dritten Single Holiday schaffte sie den Durchbruch in die Top Ten der internationalen Charts. Mit ihrem Song „Hung up“ hatte sie sich wieder einmal selbst übertroffen. Nach den Alben „Ray of Light“ (1998) und „Music“ (2000) hatte sich Madonna mehr neu erfunden. Und setzte ihren Provokationen nochmal eins drauf, ließ sich bei der „Confessions Tour“ zu dem Album, dem „Hung Up“ entnommen war, an ein illuminiertes Kreuz hängen. Auf dem Kopf trug sie eine Dornenkrone und gab dazu ihren Klassiker „Live to Tell“ zum Besten. An der Stelle des Gekreuzigten war nun Madonna, auf der Leinwand zählte eine achtstellige Ziffernfolge bis zur 12-Millionen-Marke hoch, dann war zu lesen: „In Afrika sind 12 Millionen Kinder wegen Aids verwaist.“ Es sind derlei Kontexte, die Madonna für ihre Klassiker von Tour zu Tour aufs Neue findet und weswegen ihre Konzerte auch heute noch ausverkauft sind.
2006 gründet die Sängerin die Stiftung „Raising Malawi“, die sich für Waisenkinder in dem südostafrikanischen Staat einsetzt. „Es ist schlimm, Menschen leiden zu sehen. Aber noch schlimmer ist es, Kinder leiden zu sehen“, sagte Madonna 2007. Ab Oktober 2006 bemühte sie sich um die Adoption des 15 Monate alten David Banda Mwale aus Malawi, diese wurde im Mai 2008 rechtskräftig. Am 10. März 2008 wurde Madonna in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Im Juni 2009 adoptierte sie das ebenfalls aus Malawi stammende vierjährige Halbwaisenmädchen Mercy James. Im Februar 2017 verkündete sie via Instagram die Adoption der malawischen Zwillingsmädchen Esther und Stella.
Die Zukunft des neuen Feminismus
Madonna ließ sich in Kleidung von Lagerfeld, Lacroix oder Chanel fotografieren und etablierte sich als Sexsymbol. In Madonnas Musik Videos treten androgyne Menschen, Transsexuelle und Drag Queens auf. Die Darstellung von sadomasochistschem Sex und auch Madonnas Bühnenpersona, die gleichermaßen selbstbestimmt, stark und sexy ist, geben den Rest für ein neues revolutionäres Auftreten einer Frau im Showbusiness. Madonna stand für ein neues Frauenbild: Sie hat Kontrolle über ihr Leben, über ihre Sexualität, über ihren künstlerischen Output und ist wirtschaftlich erfolgreich: „A complex modern woman“. Madonna provoziert gerne mit Themen wie der Freizügigkeit oder Sexualität. Als eine der erfolgreichsten Musikerinnen der Welt setzt sie sich schon in jungen Jahren für die Gleichberechtigung der Frauen ein und revolutionierte nicht nur die Musik mit Songs wie „Like a Virgin“, sondern auch die Modewelt. Ihre Markenzeichen: katholische Frevel, umstrittene Mutterrollen und Beifall aus der Gay-Community. Ihr Lebenswerk versteht sie als Akt der Emanzipation. Als Madonna 2016 den „Woman of the Year“-Award der Musikzeitschrift „Billboard“ erhielt, sagte sie in ihrer Dankesrede sie sei eben eine „schlechte Feministin“, wenn man als Feministin seine Sexualität verleugnen müsse. Madonnas Ansatz ist ein umgekehrter: Gerade weil es sich für Frauen wohl nicht schickt, auf Sexualität zu setzen, macht sie es. Wie schon mit ihrem „Sex“- Bildband, sagte sie: „Man verglich mich dafür sogar mit dem Satan. Ich dachte mir: Rennt Prince nicht mit Netzstrümpfen, Highheels und Lippenstift herum und lässt seinen Hintern raushängen? Ja, aber er war ein Mann. Da verstand ich zum ersten Mal, dass Frauen nicht genauso frei sind wie Männer.“ Frauen müssten anfangen, ihren eigenen Wert hochzuhalten. Später rief sie in Washington den Teilnehmerinnen beim „Women’s March“ 2016 gegen Trump ähnliche Worte entgegen. Madonna, die kontroverse Feministin. Oder, wie sie selbst sagt: „Die Leute sagen, ich sei umstritten. Aber das Umstrittenste ist, dass ich immer weitergemacht habe.“