Emma González wurde am 11.11.1999 in den Vereinigten Staaten geboren. Sie ist eine US- amerikanische Aktivistin und Befürworterin von strengeren Waffengesetzen in den Vereinigten Staaten. Als Schülerin überlebte sie mitten in ihren Abschlussarbeiten das Schulmassaker von Parkland am 14. Februar 2018 in der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida. Bei dem Schulmassaker starben 17 Personen. Die damals 18-Jährige wurde daraufhin im Kampf gegen die Waffenlobby zur politischen Symbolfigur. Zusammen gründete sie mit anderen Überlebenden die Organisation „March for our Lives“ und sie tourten durch verschiedene Städte der USA. Das Ziel ist, junge Menschen dazu bewegen, sich für die Wahl registrieren zu lassen und gegen den Waffenbesitz auf die Straße zu gehen. Im April 2018 war Emma González neben anderen Überlebenden der Schießerei auf dem Cover des „Time“-Magazins zu sehen. Im November des gleichen Jahres erhielt „March of our Lives“ den „International Children’s Peace Prize“. Auf Twitter hat sie mehr Follower als die „National Rifles Association“, der US-Waffenverband.
„Niemals wieder“ – Forderung nach schärferen Waffengesetzen
Seit den Protesten im vergangenen Jahre hat sich dennoch an der Gesetzgebung in Bezug auf Schusswaffen kaum etwas geändert. Der „Political Victory Fund“, der politische Arm der NRA, hat die Abgeordneten in Washington DC fest im Griff. Äußern sich Politiker gegen die Waffengesetzgebung, werden sie von der Organisation mit schlechten Rankings und Hass-Kampagnen abgestraft. Das hat zur Folge, dass sich ausschließlich Demokraten kritisch gegen die Waffengesetzgebung aussprechen. Emma González kämpft dafür, dass sich das ändert. Hunderttausende SchülerInnen gingen unter dem Motto „Niemals wieder“ für schärfere Waffengesetze auf die Straße. Aus den Opfern des Attentats von Parkland sind politische Aktivisten geworden. Das Gesicht der Gruppe ist Emma Gonzales. Sie forderte die Politik umgehend nach den Schüssen an ihrer Schule auf, zu handeln. Die Waffen hätten sich verändert, sagte sie, aber die Gesetze nicht. Es sei unverständlich, warum es komplizierter sei, sich am Wochenende mit Freunden zu verabreden, als eine automatische oder halbautomatische Waffe zu kaufen. Emma Gonzales tritt ein Jahr nach dem Attentat von Parkland nur noch selten öffentlich auf. Die Forderungen der SchülerInnen sind geblieben und sie haben etwas bewegt in den USA. Nach Angaben des waffenkritischen Giffords Law Centers haben 26 Bundesstaaten und der Bundesdistrikt Washington im vergangenen Jahr ihre Waffenregeln verschärft. Es sind insgesamt 67 neue Gesetze, in denen es etwa um ein höheres Mindestalter von Waffenkäufern geht. Dass die Demokraten bei der Kongresswahl im Herbst 2018 die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückgeholt haben, gibt vielen Waffengegnern Hoffnung. Präsident Donald Trump und die meisten Republikaner bleiben grundsätzlich der mächtigen US-Waffenlobby NRA treu. Daran hat auch Parkland nichts geändert. Auch wenn es um die Gruppe etwas ruhiger wurde, sei ihr Kampf gegen Waffengewalt noch lange nicht vorbei: „Manche von uns gehen noch in die Schule oder haben anderen Verpflichtungen im Leben. Aber wir werden immer weiterkämpfen. Gerade arbeiten wir an einer Strategie für die Präsidentschaftswahl 2020 – wir wollen noch mehr verändern.“
„Wenn sich junge Leute organisieren, können wir Geschichte machen.“
Internationale Bekanntheit erlangte sie, nachdem sich ihre engagierte Rede bei einer Gedenkveranstaltung in Parkland drei Tage nach dem Amoklauf innerhalb kürzester Zeit im Internet verbreitete. Sie äußerte zum Beispiel: „Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war (…) und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Association bekommen hat. […] Ich weiß es: 30 Millionen Dollar.“ und ebenfalls an die Adresse von US-Präsident Trump und anderer Politiker: „Schämen Sie sich!“ Als Reaktion auf die Schießerei gründete sie mit anderen Mitschülern die Organisation Never Again MSD, die für eine stärkere Kontrolle des Schusswaffenbesitzes mit verschärften Waffengesetzen und gegen den politischen Einfluss der NRA eintritt. Beim March for our Lives trat Emma González am 24. März 2018 als letzte Einzelrednerin der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. auf und erinnerte an die Opfer aus ihrer Schule. Dabei schwieg sie unter Tränen mit Blick auf die versammelten Hunderttausenden für die Dauer des Attentats von 6 Minuten und 20 Sekunden. Sie wird als „das Gesicht der Schülerproteste“ bezeichnet. Emma González ist die Preisträgerin des Stuttgarter Friedenspreises 2018, der seit 15 Jahren von „Die AnStifter“ vergeben wird. Mit ihr wird auch die Bewegung gegen Waffengewalt ausgezeichnet. Die Friedensgala fand am 2. Dezember 2018 im Theaterhaus Stuttgart statt. Seit vergangenem Herbst studiert sie außerdem im Florida’s New College.
Bis nächsten Mittwoch
Eure Antonia xx
Fotoquelle: Joe Pugliesi for Variety