Heute möchte ich eine ganz besondere Kämpferin vorstellen: Sophia Magdalena Scholl. Sie war eine Widerstandskämpferin und lebte zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie hatte sich mit ihrem Bruder, Hans Scholl, der Studentenbewegung die „Weiße Rose“ angeschlossen. Sophie Scholl gehörte zu den wichtigen Kämpferinnen gegen den Nationalsozialismus.
Anfangs war Sophie Scholl noch überzeugt vom nationalsozialistischen Kameradschaftsgefühl des Regimes von Adolf Hitler. Sie trat sogar den Ulmer Jungmädeln bei und übernahm dort Führungsaufgaben. Die Eltern der fünf Geschwister Scholl waren nicht begeistert, dass ihre Kinder in den nationalsozialistischen Dienst gingen, denn die Familie lebte nach freiheitlichen und christlichen Werten. Sie sollten diskutieren und hinterfragen lernen; auch Sexualität war kein Tabu. Die begabte Sophie musizierte, schrieb und zeichnete hervorragend. Schon in der Schule zeigte sich ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. Auch starke Religiosität und Liebe zur Natur waren ihr eigen.
Quelle:https://en.wikipedia.org/wiki/Sophie_Scholl#/media/File:Sophie_Scholl.jpg
Recht schnell bemerkte Sophie Scholl, dass ihre liberalen Gedanken und das NS-Regime nicht zusammenpassen. Sie versuchte den Reichsarbeitsdienst mit einer Ausbildung zur Kindergärtnerin zu umgehen, doch scheiterte leider dabei. Sophie Scholl fing immer mehr an, die NS-Ansichten zu hinterfragen und aktiv Widerstand zu leisten. Deshalb schloss sie sich in München der gegründeten Widerstandsbewegung ihres Bruders Hans Scholl an – der „Weißen Rose“. Zur gleichen Zeit begann Sophie Scholl an der Münchener Universität zu studieren.
Dass eine Frau zur NS-Zeit studierte, entsprach nicht der Norm. Die Frau hatte ihren Platz zu Hause, zog die Kinder groß, kümmerte sich um den Haushalt und war eine gute Ehefrau.
Nach der Universität fertigte die gewaltfreie „Weiße Rose“ Flugblätter an, die sie an Professoren, Autoren, auf Straßen und in mehreren Städten anonym verteilten. Am 5. Flugblatt wirkte Sophie Scholl das erste Mal persönlich als Redakteurin mit. Doch das 6. Flugblatt beendete leider den Kampf gegen den Nationalsozialismus, als Sophie und Hans Scholl in der Münchener Universität vom Hausmeister entdeckt wurden.
Die Widerstandsbewegung fand am 22.Februar 1943 mit dem Tod von Hans und Sophie Scholl und weiteren Widerstandskämpfern der „Weißen Rose“ ihr Ende. Sophie Scholl hatte den Mut – wie einige andere WiderstandskämpferInnen auch- sich gegen das NS-Regime zur Wehr zu setzen. Sie nutzte ihr Wissen und ihre liberalen Ansichten und schrieb diese auf Flugblättern nieder. Durch die „Weise Rose“ rief sie zum Nachdenken und Umdenken auf. Leider wurde ihr Wissen und ihr Mut gemeinsam mit ihren Geschwistern und Freunden mit dem Tod bestraft.
Am 23. Februar ist der 76. Todestag von Sophie Scholl, und diese emanzipierte, mutige Frau ist immer noch ein großes Vorbild .
Bis zum nächsten Mittwoch!