Romy Schneider – mehr als nur Kaiserin Sissi
Ihr bürgerlicher Name lautet Rosemarie Magdalena Albach. Am 23. September 1938 wurde sie in Wien als Tochter des österreichisch-deutschen Schauspielerehepaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider geboren. In den Schauspiel-Beruf startete Romy Schneider mit 15 Jahren direkt nach der Schule – ohne je Schauspielunterricht genommen zu haben..
Der Durchbruch gelang Romy Schneider mit ihrer Rolle als Kaiserin Sissi in den 50er/ 60er- Jahren. Eine Rolle, mit der sie sich in die Herzen der Deutschen spielte. Ihr Leben hätte ein Märchen mit Happy-End sein können – wie das der jungen und vom Volk vergötterten Film-Kaiserin „Sissi“. Ein Schicksal, das Romy Schneider allerdings nur auf der Leinwand vergönnt war: Aus der „Kaiserin der Herzen“ wurde zwar ein international gefeierter Star, doch damit hörte das Märchen auf. Sie selbst sagte einmal: „Ich kann nichts im Leben, aber alles auf der Leinwand.“
Als der vierte Teil der „Sissi“-Filme gedreht werden sollte, verliebte sie sich in französischen Schauspieler Alain Delon und zog nach Paris. In Paris brach sie mit dem Image der süßen und unschuldigen Kaiserin Sissi. In neuen Filmrollen wie „Der Swimmingpool“, „Inzest“ oder „Die Geliebte des Anderen“ zeigte sich Romy Schneider von einer anderen Seite. Sie liebte, verführte und litt – so wie im wahren Leben. „Ich will ganz französisch sein in der Art, wie ich lebe, liebe, schlafe und mich anziehe“, sagte sie damals. In den 1970er Jahren drehte Romy Schneider überwiegend und erfolgreich in Frankreich.
Neben ihren Filmen waren es vor allem die persönlichen Tragödien, die das Leben von Romy Schneider prägten.
Nach einer turbulenten fünf-Jahres-Beziehung verließ Alain Delon Romy Schneider. Gekränkt in ihrem Schmerz und Gefühlen, versuchte sie sich umzubringen. Mit Harry Meyen unternahm sie einen letzten Versuch, in Deutschland zu einem bürgerlichen Leben zurückzukehren. 1966 heiratete sie den 14 Jahre älteren Regisseur und Schauspieler, noch im selben Jahr kam ihr Sohn David zur Welt. Doch nach wenigen Jahren Ehe ging auch diese vorbei.
1973 kehrte die Schauspielerin wieder nach Paris zurück, zwei Jahre später wurde sie von Harry Meyen geschieden und begann ihr Leben noch einmal neu – diesmal mit ihrem elf Jahre jüngeren Sekretär Daniel Biasini. 1977 kam die gemeinsame Tochter Sarah zur Welt. Doch auch diese Ehe ging in die Brüche.
1979 nahm sich Harry Meyen das Leben. Romy Schneider litt unter heftigen Schuldgefühlen. Im Sommer 1981 dann der nächste, verhängnisvolle Schicksalsschlag. Sohn David wurde mit 14 Jahren beim Versuch, über einen Zaun zu klettern, von einer Metallspitze aufgespießt und starb. Ihren Schmerz versuchte Romy Schneider mit Tabletten und Alkohol zu stillen.
„Ich gehe immer aufs Ganze“, sagte Romy Schneider einmal.
Ihr letzter Film „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ von 1982 spiegelt auf tragische Weise auch ihr persönliches Schicksal wieder: Romy Schneider starb am 29. Mai 1982 mit erst 43 Jahren in Paris. Herzversagen lautet die Todesursache offiziell. Doch die genaue Todesursache ist auch nach 30 Jahren nicht bekannt, denn die Leiche der 43-Jährigen wurde nicht untersucht.
„Romy liebte das Leben so sehr, dass es sie umbrachte.“ – Jean-Claude Brialy
Es war sozusagen ein Herzstillstand wegen zu viel Leid, zu viel Unglück, zu vielen Pillen, um sich wachzuhalten und um einzuschlafen. Sie hat sich leider vergiftet, bis ihr Herz stehen blieb. Drei Monate vor ihrem Tod hatte man ihr eine Niere entfernt, sie hatte also bereits gesundheitliche Probleme.
Als Frau mit vielen Gesichtern sorgte sie in den Medien regelmäßig für Schlagzeilen. In Wirklichkeit jedoch scheiterte sie wohl am Leben und sich selbst.
Bis zum nächstem Mittwoch
Eure Antonia xx
Foto: Quelle: https://www.welt.de/lifestyle/article2469650/Sie-war-schoen-beruehmt-und-todungluecklich.html