In diesem Beitrag widmen wir uns heute unter dem Hashtag #WomensCrushWednesday Melitta Bentz.
Melitta Bentz (ext. Link zu Wikipedia) wurde am 31. Januar 1873 in Dresden geboren. Mit vollem Mädchennamen hieß sie Amalie Auguste Melitta Liebscher. Ihr Vater ist ein Buchhändler gewesen. Sie heiratete den Lehrerssohn Johannes Emil Hugo Bentz. Am 25. Oktober 1899 kam der gemeinsame Sohn Willy zur Welt und am 27. Mai 1904 Sohn Horst. Am 24. Februar 1911 kam Tochter Herta zur Welt.
Melitta Bentz war zur damaligen Zeit eine ganz gewöhnliche Hausfrau und Erfinderin des Kaffeefilterns mit Filter und Papier. Auf ihre Erfindung – Kaffeezubereitung mit Filter – kam sie, da sie den Kaffeesatz in ihrer Tasse leid war. Dazu verwendete sie eine Blechdose und ein Löschpapier aus dem Schulheft ihres Sohnes. Sie durchlöcherte den Boden der Dose mehrmals und legte darüber das Löschpapier. Darauf gab sie gemahlenes Kaffeepulver. Das Ganze setzte sie auf eine Kaffeekanne. Dann goss sie frisch aufgebrühtes Wasser in die Dose, so dass es sich als Kaffee gefiltert tröpfchenweise in der Kanne sammelte. Schnell war ihr klar, dass sich ihr Filtergerät nicht nur für den persönlichen Gebrauch zum Kaffeekochen eignete.
Erfinderin des Kaffeefilters
Somit erfand sie 1908 den Kaffeefilter und gründete noch im Dezember desselben Jahres ein Familienunternehmen mit ihrem Namen: Melitta. Am 20. Juni 1908 wurde der Gebrauchsmusterschutz erteilt und am 8. Juli 1908 im „Patentblatt“ veröffentlicht. Das wurde am 15. Dezember mit einem Eigenkapital von nur 72 Pfennigen in das Handelsregister eingetragen. Der erste seriell gefertigte Kaffeefilter bestand aus den drei Teilen: abnehmbarer Wasserverteiler, Filterkörper und Siebeinsatz, auf den das Filterpapier gelegt wurde. Aus der Herstellung von Kaffeefiltern entwickelte sich eine weltweit agierende Unternehmensgruppe mit rund 50 Tochtergesellschaften und einem Jahresumsatz in Milliardenhöhe. Der Konzern agiert noch heute als Familienunternehmen.
Bereits ein Jahr später nahm sie mit ihrem Filtriergerät an der Leipziger Messe teil. Sie stellte es dort nicht nur vor, sondern setzte auch mehr als 1.200 Stück davon ab. Im Jahr 1910 wurde der erste Rundfilter aus Aluminium produziert, der, wie sein Vorgänger, aus drei Teilen bestand. Im Jahr 1911 wurde ihr Kaffeefilter auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden mit einer goldenen und silbernen Medaille ausgezeichnet.
Ab 1914 wurde die Dresdner Wohnung als Firmensitz zu klein. Melitta Bentz zog in die Wilder-Mann-Straße 15 und produzierte dort ihre Filter weiter.Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Firma rapide. Nicht zuletzt, weil sie 1922 begann, in die Schweiz und die Tschechei zu exportieren. Bis 1927 wurde die Firma an der Wilder-Mann-Straße ständig erweitert. In diesem Jahr arbeiteten für sie bereits rund 80 Mitarbeiter. Im Jahr 1929 siedelte Melitta Bentz mit ihrem Unternehmen nach Minden in Westfalen über, wo es noch heute seinen Hauptsitz hat.
Von einer normalen Hausfrau zur Unternehmensgründerin
Ab dem Jahr 1925 wurde die Markenfarbe Rot-Grün, die noch heute die Filterpackungen zieren, eingeführt, um sich vor den vielen Nachahmern abzusetzen. Sieben Jahre später trat Melitta Bentz mit einem firmeneigenen Schriftzug an die Öffentlichkeit, um den Wiedererkennungswert der Marke zu sichern und zu erhöhen. Das Jahr 1936 steht im Unternehmen für eine entscheidende Änderung des Filters: Er erhielt seine typische Form, die bis heute geblieben ist. 1938 lief der erste Melitta-Werbefilm in den Kinos.
Melitta Bentz starb 77-jährig am 29. Juni 1950 in Holzhausen bei Minden.Heute umfasst die Unternehmensgruppe Melitta 50 Gesellschaften mit zirka 3400 Beschäftigten. Die Enkel der Gründerin, Jörg, Thomas und Stephan Bentz, steuern und koordinieren das Familienunternehmen.An die Erfinderin und Unternehmerin erinnern in Dresden, Schwäbisch Gmünd, Sarstedt und München eine Melitta-Bentz-Straße sowie in Minden die Melitta-Straße.
Bis zum nächsten Mittwoch
Eure Antonia xx
Fotoquelle: Wikipedia, refinery 29