Malala Yousafzai wurde am 12. Juli 1997 in Mingora, Pakistan geboren. Sie setzte sich schon als Kind für eine Verbesserung der Bildungschancen für Mädchen in Pakistan ein. Die Taliban hatte seit 2004 im Swat-Tal Einfluss gewonnen und 2007 damit begonnen, Schulen für Mädchen zu zerstören und gegnerische Pakistani zu ermorden. Den Mädchen wurde der Schulbesuch, das Hören von Musik, das Tanzen und das unverschleierte Betreten öffentlicher Räume verboten. Ihr Vater hatte sie zum Schreiben ermutigt. Er war damals Direktor einer Mädchenschule, als die BBC ihn um Hilfe bat, weil sie eine Schülerin suchten, die über das Leben unter den Taliban berichtet. So berichtete sie mit elf Jahren für die BBC über ihre Gefühle und Ängste unter einem Pseudonym in einem Onlinetagebuch vom Leben unter der Herrschaft der Taliban. Inspiriert wurde sie von dem Tagebuch der Anne Frank. Ihr Blog wurde schnell in Pakistan bekannt und schließlich ins Englische übersetzt. Im Jahr 2011 wurde ihr Pseudonym aufgedeckt, als sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert wurde. Sie bekam den Preis damals nicht, worauf die Regierung Pakistans einen jährlichen Nationalen Friedenspreis der Jugend stiftete, der ihr verliehen und im Dezember 2011 nach ihr benannt wurde
„Ich habe Hoffnung und mache allen jungen Mädchen da draußen Mut: Ihr müsst aufstehen und an euch glauben. Wenn ihr eine strahlende Zukunft haben wollt, müsst ihr jetzt an die Arbeit gehen“
Im Oktober 2012 wurde sie mit 15 Jahren bei einem Mordversuch schwer verletzt. Taliban- Kämpfer schossen ihr unmittelbar in den Kopf, nachdem sie ihren Schulbus angehalten hatten. Im Krankenhaus der britischen Stadt Birmingham wurde sie behandelt. Wie durch ein Wunder überlebte Malala Yousafzai den Anschlag. Seitdem lebt sie mit ihrer Familie in Großbritannien. Für ihren Einsatz für das Recht von Kindern auf Bildung wurde ihr im Jahr 2014 der Friedensnobelpreis überreicht. Damit war sie die jüngste Preisträgerin in der Geschichte des Preises. Im April 2017 wurde sie die bisher jüngste UN-Friedensbotschafterin. Bereits an ihrem 16. Geburtstag hatte sie eine Rede vor den Vereinten Nationen gehalten. „Damals habe ich der Welt gesagt, dass Bildung ein grundsätzliches Menschenrecht für jedes Mädchen ist. Heute stehe ich hier und sage dasselbe.“ Seit dem 10. April 2017 ist Yousafzai Friedensbotschafterin der UN. Viele Pakistaner freuten sich in sozialen Medien über ihre Rückkehr. Aber in konservativen bis islamistischen Kreisen des Landes gilt Malala Yousafzai als eine Verbündete des Westens, die unislamische Werte verbreitet. Ihre bisherige Lebensgeschichte erzählt sie im Buch „Ich bin Malala“.