In diesem Beitrag widmen wir uns heute unter dem Hashtag #WomensCrushWednesday Dunja Hayali.
Dunja Hayali (ext. Link zu Wikipedia) wurde am 6. Juni 1974 in Datteln, Ruhrgebiet geboren. Sie ist Tochter irakischer Christen aus Mossul. Sie selbst war Katholikin, ist aber aus der Kirche ausgetreten. Ihre Eltern zogen von Bagdad zunächst nach Wien, um Medizin und Pharmazie zu studieren. Zum Zeitpunkt der Geburt Dunja Hayalis führte ihr Vater eine eigene Praxis in Datteln, in der ihre Mutter aushalf. Dunja Hayalis älterer Bruder ist ebenfalls Arzt, ihre ältere Schwester arbeitete zunächst als Arzthelferin und später in einem Krankenhaus. In ihrer Jugend betrieb sie intensiv verschiedene Sportarten. Sie spielte Volleyball und Fußball, trainierte Judo und betrieb bis zum Alter von 15 Jahren Tennis als Leistungssport. Sie studierte von 1995 bis 1999 an der Deutschen Sporthochschule Köln mit dem Schwerpunkt „Medien und Kommunikation“. Während des Studiums absolvierte sie Praktika bei deutschen Radio- und Fernsehsendern.
„Ich will nicht besser behandelt werden als mein Gegenüber, sondern gleich.“
Nach einem Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln arbeitete sie unter anderem als Sportmoderatorin beim Radio der Deutschen Welle, als freie Mitarbeiterin bei Radio Köln und als Moderatorin der Nachrichtensendung „Journal“ bei Deutsche Welle TV in Berlin. Zusätzlich moderierte sie einige Sport- und Nachrichtensendungen beim Regionalsender tv.nrw. Im April 2007 übernahm Dunja Hayali die Moderation der ZDF heute-Nachrichten sowie die Co-Moderation des „heute-journals“. Seit Oktober 2007 moderiert sie außerdem das ZDF-Morgenmagazin, das sie seit Oktober 2010 als Nachfolgerin von Patricia Schäfer neben Wulf Schmiese oder Mitri Sirin als Hauptmoderatorin präsentiert. Am 21. September 2010 war sie zum letzten Mal als Co-Moderatorin im „heute-journal“ zu sehen. Von 2007 bis 2011 lebte sie in einer Beziehung mit Mareike Arning. Im Sommer 2015 und 2016 war Dunja Hayali in Vertretung von Maybrit Illner Moderatorin der ZDF-Sendung ZDFdonnerstalk. Das Talkmagazin wurde 2017 siebenmal unter dem neuen Titel „dunja hayali“ ausgestrahlt. Seit Juli 2018 erfolgt die Ausstrahlung einmal im Monat. Außerdem moderierte sie Veranstaltungen wie den Kongress der erneuerbaren Energien. Seit dem 25. August 2018 gehört Dunja Hayali zum Moderatorenteam des aktuellen Sportstudios.
„Die Leute nehmen sich das raus, was in ihr eigenes Weltbild passt und attackieren einen damit.“
Im März 2017 gab sie der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ ein Interview. Darin plädierte sie für einen offenen Dialog ungeachtet politischer Positionen: „Wir müssen die Meinung des anderen aushalten können, ohne sie sofort zu verunglimpfen oder persönlich zu werden.“ Sie forderte, Journalisten sollten Bürger mit Verständnis und mit Respekt behandeln, umgekehrt jedoch ebenfalls. Journalisten würden Fehler machen, das seien aber noch keine Fake News. Das Interview führte zu kontroversen Reaktionen. Heribert Prantl sprach von einem Fehler, da Hayali der Zeitung so den Weg zu einer neuen Leserschaft ebne, die sich „nicht unbedingt Rechtsaußen beheimatet“ fühle. Jan Fleischhauer hielt dem entgegen, wer kein Politiker sei, müsse sich keine Gedanken machen, ob er die Auflage der Zeitung in die Höhe treibe: „Die machen ihr Ding. Die fragen mich, ich gebe denen eine Antwort.“ Sie nahm zu der Kritik auf Twitter Stellung.
Für Reportagen reist Dunja Hayali u.a. nach Afrika, Sri Lanka und in den Irak. 2016 ging sie im Rahmen des Formats „Außendienst XXL“ der Frage “Was glaubt Ihr denn?” auf den Grund. Im gleichen Jahr war sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Jaafar Abdul Karim in der zweiteiligen Dokumentation zum Thema „Wie sexistisch sind wir“ auf ZDF Neo zu sehen. Dunja Hayali ist Preisträgerin der Goldenen Kamera 2016 in der Kategorie Beste Information. In ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung am 6. Februar 2016 thematisierte sie auch den Hass, der ihr seit einiger Zeit entgegenschlage. Sie sagte u. a.: „In einem Land, in dem die Meinungsfreiheit so ein hohes Gut ist, darf und muss jeder seine Sorgen und seine Ängste äußern können, ohne gleich in die rechte Nazi-Ecke gestellt zu werden. Aber: Wenn Sie sich rassistisch äußern, dann sind Sie verdammt nochmal ein Rassist.“ Für ihre Rede erhielt sie stehende Ovationen im Saal.
Sie liebt Frauen und ihr Heimatland Deutschland – sie will den Patriotismus nicht Nationalisten und Rechtsradikalen überlassen.
Sie unterstützt den Verein „Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“, ist Mitglied im Aufsichtsrat von „Save the children“ und engagiert sich für VITA e.V., der Menschen mit körperlicher Behinderung mit Assistenzhunden zu mehr Unabhängigkeit und Lebensqualität verhilft. Als Jurymitglied für den JULIUS HIRSCH PREIS setzt sie sich für die Initiative des DFB gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ein. Als Botschafterin unterstützt sie die Initiative „Respekt! Kein Platz für Rassismus“. 2018 wurde Dunja Hayali für Ihr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Ihr erstes Buch“ IS WAS, DOG?“ wurde 2014 im Ullstein Verlag veröffentlicht. Ihr zweites Buch „Haymatland“ ist im Oktober 2018 ebenfalls im Ullstein Verlag erschienen. Dunja Hayali spricht heikle Themen wie die Rolle der Frau von Einwanderern in Deutschland an und tut sich schwer mit den Begriffen wie Feministin schwer.