In diesem Beitrag widmen wir uns heute unter dem Hashtag #WomensCrushWednesday Barbra Streisand.
Barbra Streisand (ext. Link zu Wikipedia) wurde am 24. April 1942 in Brooklyn, New York City als Barbara Joan Streisand geboren. Sie wuchs als Tochter einer jüdischen Familie im Brooklyner Stadtteil Williamsburg auf. Ihr Vater, Emanuel Streisand, war Grundschullehrer und starb, als sie 15 Monate alt war. Ihre Mutter Diana Ida Rosen war Schulsekretärin und hatte mit ihrem ersten Ehemann einen Sohn, Sheldon Streisand. Was sie von Beginn an auszeichnet, schlägt alle: ihr Mut, ihre unbeugsame Disziplin und seit frühester Kindheit die glasklare Vorstellung, einmal ein Superstar zu werden. Ihre große Stimme ist da ein wunderbares Fundament.
Für die große Bühne sei sie zu hässlich
In die Wiege wurde ihr allerdings nichts gelegt. Von ihrer Mutter, die ihre eigene mögliche Sängerinnen-Karriere dem Überlebenskampf als junge Witwe und Mutter opfern musste, erhielt sie keine Unterstützung. Ganz im Gegenteil: Ihre Mutter sagte ihr einmal, sie sei für eine Bühnenkarriere nicht hübsch genug. Wäre es nach ihrer Mutter gegangen, wäre Barbra zwar Sekretärin geworden. Doch Barbra Streisand wusste es besser. Im Herbst 1957 war sie Honors Student (Schülerin mit sehr guten Leistungen) in ihrem Jahrgang. Im Schulchor sang sie gemeinsam mit Neil Diamond, beide lernten einander allerdings erst viele Jahre später persönlich kennen und sind bis heute befreundet. Eigentlich wollte sie Schauspielerin werden wollte und trat in einigen Sommertheater-Produktionen auf.
Mit Mut, Disziplin und großer Stimme
Sie ist eine Kämpferin, die dem prüden Amerika der frühen 1960er Jahre zeigte, was Emanzipation ist. Statt sich den damals angesagten Idealen zu unterwerfen, kreierte sie selbstbewusst ihren unverwechselbaren individuellen Stil: dunkles Haar, Silberblick und eine viel zu große Nase. Keine Chance für das gleichmachende Schönheitsdiktat. Barbra Streisand, die flugs das zweite „a“ ihres Vornamens Barbara strich, entstand. Im Handumdrehen eroberte sie in angesagten New Yorker Nachtclubs zuerst Amerika und dann die ganze Welt. 1964 gelang ihr mit dem Musical „Funny Girl“ und dem Evergreen „I’m the Greatest Star“ der Durchbruch. Mit der Verfilmung von „Funny Girl“ im Jahr 1968, folgten Oscars und höchst dotierten Auszeichnungen, die sie im Laufe ihrer beispiellosen Karriere erhielt.
Barbra Streisand – die Pop-Ikone schlecht hin
1962 debütierte sie am Broadway im Musical „I can get it for you wholesale“. In ihrem nur 20-minütigen Auftritt spielte sie alle anderen Mitwirkenden an die Wand. Die Kritiker zeichneten sie prompt mit dem Preis für die beste Nebenrolle des Jahres aus. Zu ihren Fans der ersten Stunde zählte auch John F. Kennedy, der sie zu einem Konzert ins Weiße Haus einlud. Nach der Show traf sie ihn, der ihr ein Kompliment für ihre schöne Stimme machte. In ihrer Aufregung bedankte sich mit den Worten „Sie sind ein Schatz!“ Manche Stars schaffen es kaum, auf einer Anzeigetafel zu stehen: Barbra Streisand steckt ein ganzes Theater in Brand. Audrey Hepburn telegraphierte: „Sie sind wunderbar, weitaus wunderbarer als sie sich vorstellen können“. Bis Weihnachten 1965 war Barbra Streisand in rund 700 Vorstellungen als „Funny Girl“ in New York zu sehen. 1967 schrieb sie ein Kapitel Pop-Geschichte und gab vor 135.000 Zuschauern im Central Park ein Konzert.
„das neue Mädchen des Theaters für alle Spielzeiten.“ – Time
Ihre ersten Bühnenerfahrungen sammelte sie bereits 1958, als sie am Clinton Theater auftrat. 1961 hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt in der Tonight Show. Den ersten Plattenvertrag unterzeichnete sie 1962 bei Columbia Records. Es folgten weitere Gastspiele im Fernsehen. Nach diesen Erfolgen brachte sie bereits im Herbst 1963 mit The Second Barbra Streisand Album ihr zweites Album heraus. Mit ihrem ersten Album „The Barbra Streisand“ Album gewann sie 1964 zwei Grammys. Auf Grund dieser Erfolge drängte sie ihre Plattenfirma, ein „People“-Album aufzunehmen. Dieses stand Ende Oktober 1964 für fünf Wochen auf Platz 1 der Billboard-Charts. Damit gelang es ihr, die Beatles vom Hitparaden-Thron zu stoßen. Ihre ersten Schallplattenerfolge und der Hit am Broadway mit „Funny Girl“ brachten ihr einen mehrjährigen Fernsehvertrag. Den Oscar für die beste Hauptdarstellerin gewann sie 1969 für „Funny Girl“. 1970 wurde sie mit einem Special Tony Award für ihre Broadway-Karriere im vorigen Jahrzehnt ausgezeichnet.
Eine unverwechselbare Allround – Künstlerin
In den 1970er und frühen 1980er Jahren zählte sie mit ihrem unverwechselbaren, immer etwas dramatisch klingenden Gesangsstil zu den bedeutendsten Popsängerinnen. Einen zweiten Oscar erhielt sie 1977 für ihre Komposition Evergreen für den Film „A Star Is Born“. Sie war die erste Frau, die diesen Preis gewann. Im selben Jahr wurde sie mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt. Zwischen 1970 und 1980 erhielt sie mehrmals den renommierten AGVA Georgie Award der Vereinigung amerikanischer Varietékünstler für ihre Leistungen auf der Musikbühne. 1980 erschien ihr kommerziell erfolgreichstes Pop-Album „Guilty“. Erst mit „The Broadway“ Album kehrte sie 1985 zu ihren musikalischen Wurzeln zurück, als sie unter der Leitung Stephen Sondheims einige seiner schönsten Musicalsongs aufnahm. Das Album wurde ein Verkaufsschlager und brachte ihr 1987 erneut den Grammy Award für die beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung ein. In ihrer Karriere entstanden bemerkenswerte Duette.
„Ich liebe meine Arbeit. Ich arbeite hart und dafür möchte ich respektiert werden.“
Sie ist, was sie ist. Dieses Urvertrauen in ihre eigenen Kräfte und ihr unbeugsamer Wille zur Perfektion und Vollkommenheit hat sie zu einem weiblichen Megastar gemacht. Bis heute sieht sie ihre Karriere auch als gesellschaftliche Verpflichtung, der sie sich im unermüdlichen Einsatz für die Rechte von Frauen und Homosexuellen stellt und ganz aktuell gegen Präsident Donald Trump. Sie mache sich große Sorgen um ihr Land, schrieb sie in einem Gastbeitrag in der „Huffington Post“. Sie engagiert sich seit 1986 mit der Streisand Foundation für zahlreiche Wohltätigkeitsprojekte. Auch hat sie sich immer für die liberale demokratische Partei der USA engagiert.
Sie ist die einzige Künstlerin, die in sechs aufeinanderfolgenden Jahrzehnten mit jeweils mindestens einem Album auf Platz 1 der US-Charts landete.
„Ich bin flexibel in meiner Arbeit“ sagte sie in einem Interview und agierte nun auch zunehmend hinter der Kamera. 1972 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma („Barwood Films“), war Geschäftsfrau, Drehbuchautorin, Produzentin und Hauptdarstellerin in einer Person. Für ihre Regiearbeit von ihrem eigenen produzierten Film „Yentl“ wurde sie mit einem Golden Globe ausgezeichnet. 1983 führte Barbra Streisand zum ersten Mal selbst Regie. Der Film „Yentl“, an dem sie auch als Drehbuchautorin, Hauptdarstellerin und Produzentin mitwirkte, entpuppte sich als Riesenerfolg und wurde für fünf Oscars nominiert. Heute zählt Barbra Streisand zu den erfolgreichsten Frauen im Showbusiness. Dass sie noch immer ein Publikumsmagnet ist, beweisen ihre Konzert-Tourneen, die regelmäßig in Sekundenschnelle ausverkauft sind. Neben alledem blieb sie auch musikalisch aktiv. „Ihr Status als Pop-Ikone ist in den 1990er Jahren endgültig gesichert“ schrieb das renommierte Musikmagazin „Rolling Stone“. Längst hat sie sich selbst zur Legende gemacht.
Sie ist mit weltweit über 145 Mio. verkauften Tonträgern eine der kommerziell und künstlerisch erfolgreichsten Sängerinnen in der Geschichte der modernen Industrie.
Insgesamt veröffentlichte sie, einschließlich ihrer Filmsoundtracks, mehr als sechzig Alben, für die sie bis heute mit über 50 Goldenen, über 30 Platin- und mehr als 18 Multi-Platin-Schallplatten ausgezeichnet wurde, womit sie in den All-Time-Charts an zweiter Stelle vor den Beatles und den Rolling Stones steht und nur von Elvis Presley übertroffen wird. Ebenfalls auf Barbra Streisand zurückzuführen ist die Benennung des Streisand-Effekts, mit dem das mediale Phänomen beschrieben wird, dass der Versuch der Unterdrückung einer Information diese einem größeren Publikum erst bekanntmacht. Die Bilanz: mehr als 60 Alben, 20 Filme als Schauspielerin, drei Spielfilme als Regisseurin und unzählige, gefeierte Shows in der ganzen Welt. Barbra Streisand ist die einzige Künstlerin, die in allen Sparten des Showbusiness mit Preisen ausgezeichnet wurde. Von 1963 bis 1971 war Streisand mit dem Schauspieler Elliott Gould verheiratet, mit dem sie den gemeinsamen Sohn Jason Gould hat. 1998 heiratete sie den Schauspieler James Brolin.
Bis zum nächsten Mittwoch
Eure Antonia xx