In diesem Beitrag widmen wir uns heute unter dem Hashtag #WomensCrushWednesday Amy Jade Winehouse.
Amy Jade Winehouse (ext. Link zu Wikipedia) wurde am 14. September 1983 in Southgate, London geboren. Sie wuchs gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Alex in einer jüdischen Familie in London auf. Ihr Vater Mitch war Taxifahrer und ihre Mutter Janis Apothekerin. Seit ihrer Kindheit hörte sie die Jazz-Platten ihres Vaters. Ihre Eltern trennten sich, als sie neun Jahre alt war. Dass der geliebte Vater die Familie für eine andere Frau verlässt, verkraftet sie nur rein äußerlich. Innerlich verwindet sie den Kummer nie. In der Schule langweilte sie sich und rebellierte gegen die Lehrer, denn sie interessierte sich nur für ein einziges Fach: Musik. Mit zwölf wechselte sie auf die Sylvia Young Theatre School, von der sie wegen störenden Verhaltens verwiesen wurde. Im Alter von 15 Jahren wechselte sie zum fünften Mal die Schule und kam auf die Mount School in Mill Hill, wo sie einen Abschluss erreichte. Anschließend besuchte sie die renommierte Londoner BRIT School, um Musiktheater zu studieren. Sie brach das Studium nach knapp einem Jahr ab. Seit dem Teenageralter raucht sie wie ein Schlot. Den ein oder anderen Drink hat sie da auch schon gehabt.
„Ich möchte Gesangsunterricht haben und nicht immer von meinen Lehrern hören, dass ich die Klappe halten soll. Ich will berühmt werden. Ich will, dass die Menschen meine Stimme hören und für fünf Minuten ihre Sorgen vergessen können. Ich will, dass die Menschen sich an mich erinnern.“
Am 22. Januar 2003 unterschrieb sie im Alter von 19 Jahren ihren ersten Schallplattenvertrag bei Island Records und begann gemeinsam mit dem Produzenten Salaam Remi die Arbeit an ihrem Debütalbum „Frank“. Das Album „Frank“ wurde am 20. Oktober 2003 veröffentlicht. Bis auf zwei Coversongs schrieb sie alle Liedtexte für ihr Debütalbum selbst und sagte, sie könne nur Songs schreiben, die auf eigener Erfahrung beruhten. Die Texte handeln überwiegend von ihrer Beziehung zu ihrem Ex-Freund. Am 6. Oktober 2003 erschien ihre erste Single „Stronger Than Me“. Es erreichte Platz drei der UK-Albumcharts. Bis Ende 2004 verkaufte es sich im Vereinigten Königreich 900.000 Mal und wurde dafür mit Dreifach-Platin ausgezeichnet. Das Album brachte der damals 20-Jährigen den nationalen Durchbruch. Im November 2004 führte Amy Winehouse ihre erste Englandtour durch. Doch Prominenz ist etwas, mit dem sie nicht umgehen kann. Auch nicht mit dem vielen Geld, das sie auf einmal zur Verfügung hat. Anfang 2005 verkündete sie, dass sie sich einer kreativen Pause unterziehe. Sie habe keine Ideen für ein weiteres Album und wisse nicht, worüber sie schreiben solle.
Die tragische Geschichte der Amy Winehouse
Am 6. Oktober 2006 erschien die Single „Rehab“. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 2006 mit dem Album „Back to Black“. Durch den großen internationalen Erfolg stieg das Album im Herbst 2007 in 14 weiteren Ländern in die Top 10. Ihr Kleidungsstil ging vermehrt in Richtung der 1960er-Jahre, zudem wurde die Beehive- Frisur zu ihrem optischen Markenzeichen. Es entstand der für Amy Winehouse typische Retrolook. Bis Ende des Jahres 2006 verkaufte sich „Back To Black“ weltweit 1,5 Millionen Mal. Im Februar 2007 gewann sie bei den BRIT Awards in der Kategorie Best British Female Solo Artist. Im Mai wurde sie mit dem Ivor Novello Award für ihren Song „Rehab“ ausgezeichnet. Am 1. November gewann sie bei den MTV Europe Music Awards den Preis in der Kategorie Artist Choice und trat dort auch auf.
„Ich kann nur über das schreiben, was ich selber erlebt habe!“
Kurz nach ihrem internationalen Durchbruch hatte Amy Winehouse mit verschiedenen Formen des Drogenmissbrauchs sowie mit psychischen Problemen zu kämpfen. Eine Mitschuld an ihrer Drogensucht wurde ihrem damaligen Ehemann Blake Fielder-Civil zugeschrieben. In einem Interview gestand er, Amy Winehouse an harte Drogen herangeführt zu haben. Zudem habe er sie mehrfach daran gehindert, eine Entziehungskur zu machen. Erst als sie sich Ende 2008 von ihm getrennt hatte, gelang es ihr, von den harten Drogen loszukommen. Zudem hatte sie Alkoholprobleme, die sich während ihrer Entgiftung verschlimmerten. Von 2007 bis Ende 2008 litt sie an Bulimie, die durch ihre Drogensucht ausgelöst worden war.
„Ihr körperliches Auftreten wurde zum Spiegelbild ihrer mentalen Verfassung“.
Der Auftakt ihrer England-Tournee am 14. November in Birmingham endete in einem Chaos. Amy Winehouse kam betrunken auf die Bühne und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Als das Publikum sie ausbuhte, brach sie das Konzert ab, und die restlichen Tour Termine wurden abgesagt. Ende November sagte ihr Management alle restlichen Termine bis Ende des Jahres 2007 aufgrund von Erschöpfungszuständen ab. Sie war 2007 mit einem Verdienst in Höhe von zwölf Millionen Pfund die bestverdienende Frau im britischen Showgeschäft. Am 10. Februar 2008 wurde Amy Winehouse bei der Grammy Verleihung fünfmal ausgezeichnet. An der Verleihung konnte sie nicht persönlich teilnehmen, da sie aufgrund ihrer Drogenprobleme kein Visum für die USA bekam. Im April wurde bekanntgegeben, dass sie und ihr Produzent Mark Ronson den Titelsong zum James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ produzieren sollten. Die Arbeit an dem Song wurde jedoch im selben Monat wiedereingestellt, da Amy Winehouse nicht in der Lage war, zu arbeiten.
Ihre große Liebe war ihr Unglück
Aufgrund von ihren gesundheitlichen Problemen wurden ihre öffentlichen Termine für 2008 stark beschränkt. Doch weitere Termine verliefen ohne Probleme. Außerdem trat sie Ende Juli bei Nelson Mandelas 90. Geburtstag im Londoner Hyde Park auf. Kurz vor diesem Auftritt wurde im Londoner Madame Tussauds von ihren Eltern eine Amy-Winehouse-Figur enthüllt. „The Ska“ Ep sollte ein Vorgeschmack auf den Sound ihres dritten Albums werden, das sie aufgrund ihres Gesundheitszustands nicht fertigstellen konnte. Nachdem Amy Winehouse im Oktober 2008 eine Karrierepause auf unbestimmte Zeit angekündigt hatte, um sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren, gab es 2009 und 2010 kaum öffentliche Auftritte. Von Januar bis August 2009 war sie auf der Karibikinsel St. Lucia, um dort eine Entziehungskur zu machen. Im Mai 2009 trat sie beim St. Lucia Jazz Festival auf, um sich bei den Inselbewohnern für ihre Gastfreundschaft zu bedanken, aber das Konzert musste abgebrochen werden. Im April 2010 gab das britische Modehaus Fred Perry seine Zusammenarbeit mit Winehouse bekannt, und im Oktober erschien dort ihre erste eigene Modelinie.
I died a hundred times
Im Januar 2011 verkündete ihr Management, dass sie schrittweise an ihrem Comeback arbeiten wolle. Im Frühling 2011 startete Amy Winehouse die Brasilien-Tour und bekam für ihre fünf Konzerte positive Kritik. Der Auftakt ihrer Europa-Tournee in Belgrad endete am 18. Juni 2011 in einem Desaster: Amy Winehouse kam alkoholisiert und mit einer halben Stunde Verspätung auf die Bühne. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten und lallte, anstatt zu singen. Nach dem Belgrad-Konzert wurde nicht nur die restliche Europa-Tournee, sondern auch die Veröffentlichung ihres dritten Albums abgesagt. Das Management von ihr verkündete, ihr Comeback auf unbestimmte Zeit zu verschieben, da sie noch nicht fit genug dafür sei. Amy Winehouse bezeichnete die 1960er Jahre als größte Quelle ihrer Inspiration. Mit ihrer Musik inspirierte Winehouse Interpreten wie Duffy, Adele, Lana Del Rey, Leona Lewis und Bruno Mars. Karl Lagerfeld äußerte sich lobend über den Look von Winehouse. Anna Wintour brachte sie im September 2007 auf das Cover der US-Vogue.
Mit Liebeskummer zum Welterfolg
Auf einer ihrer Kneipentouren lernte sie Blake Fielder-Civil kennen und verfiel ihm auf Anhieb. Mit 16 von der Schule geflogen und damit genauso ein Schulabbrecher. Er arbeitet als Assistent in einer Video-Produktionsfirma. Genau wie sie liebt er den Alkohol. Allerdings liebt er auch Kokain, Heroin und Crack. Er ist schwer abhängig. Und er ist derjenige, der sie in die Sucht treibt. Mit ihrem neuen Freund stürzte sie sich immer häufiger in Drogen- und Alkoholexzesse. Auch ihre Karriere geriet ins Stocken. Ihr Apartment glich einem Müllhaufen. Sie selbst war abgemagert und nur noch ein Schatten. Genau diese Geschichte ist der Hintergrund zum Song „Rehab“. Er handelt vom erfolglosen Versuch ihres Vaters Mitch und ihres Managers, sie in eine Entzugsklinik zu stecken. In gerade mal zwei Stunden hatte Amy Winehouse dieses Lied niedergeschrieben. 18 Monate nach der Trennung kam Blake Fielder-Civil wieder zurück. Die beiden heirateten, doch glücklich wurde sie nicht. Keine zwei Jahre später kam 2009 die Scheidung. Sie verfällt in tiefste Depressionen, in ein tiefes schwarzes Loch. Sie ist „Back to Black“. Liebe ist für Amy Winehouse ein Spiel, bei dem sie nur verlieren kann. Also entsteht „Love Is A Loosing Game“. Sie empfindet sich selbst als unmögliche Person, die ein Mann selbstverständlich nicht ertragen könne, also schreibt sie „You Know, That I´m No Good“. Dafür nimmt die Anzahl ihrer Tattoos immer mehr zu. Aber Sie hat einfach kein Glück. Sie findet eine neue Liebe, aber der Alkohol ist stärker.
Die Sucht war Amy Winehouse zum Verhängnis geworden.
Sie erfüllte alle Voraussetzungen, die eine Musikerin für eine Karriere benötigte: Amy Winehouse verfügte über eine begnadete Stimme, Talent und Wiedererkennungseffekt. Eigentlich war Amy Winehouse längst clean. Doch das sollte nicht reichen. Am 23. Juli 2011 wurde Winehouse tot aufgefunden. Ihr Bodyguard fand sie leblos in ihrem Londoner Apartment auf. Sie war an einer Alkoholvergiftung mit 4,16 Promille im Blut gestorben. Amy Winehouse wurde auf dem Edgwarebury Jewish Cemetery im London Borough of Barnet, einem nördlichen Stadtbezirk von London, beigesetzt. Ihr Vater Mitch gründete die Amy Winehouse Foundation, die benachteiligten Kindern in Not helfen soll. So fließen alle Einnahmen von Amy Winehouse, die nach ihrem Tod erzielt werden, in die Hilfsorganisation. Zudem kam noch ihr Nachlass von zehn Millionen Pfund in die Foundation. Am 14. September 2014 wurde eine von Scott Eaton geschaffene lebensgroße Bronzestatue von Amy Winehouse im Londoner Stadtteil Camden enthüllt.
Geld, Alkohol und eine verletzte Seele
Die Sängerin mit der grandiosen Soulstimme war ein beliebtes Opfer der Paparazzi. Amy Winehouse war ein Ausnahmetalent. Ihre Karriere war kurz und heftig, geprägt von Drogen und Alkohol. Doch mit zunehmendem Erfolg fühlte sie sich unwohl auf der Bühne. Bei Konzerten vor großem Publikum verspürte sie Angst. Immer häufiger streifte sie nach den Auftritten durch Clubs und Bars und ertränkte den Erfolgsdruck im Alkohol. Sie verkaufte in ihrer achtjährigen Karriere über 33,2 Millionen Tonträger und wurde unter anderem mit sechs Grammy Awards ausgezeichnet. Sie ist eine der vielen bedeutsamen KünstlerInnen, die zu früh gestorben ist.